Preisträger 2010
Ba-Wü: Schulzentrum Neckartenzlingen
Schulzentrum Neckartenzlingen
Hallo, wir sind Schüler*innen des Schulzentrums in Neckartenzlingen und sind zwischen 11 und 18 Jahre alt. Nach dem Eigenbau „Schülerfinanzierter Kollektor- und PV-Anlagen“ und dem Projekt „Stromverbrauch unter der Lupe“ haben wir entdeckt, dass Investitionen in Energieeffizienz und -einsparung ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind. Konsequent weitergedacht haben wir die Idee der Null-Emissionsschule entwickelt: Die benötigte Energie wird CO2 neutral eingekauft. Stichwort Stromwechsel und Heizen mit Holz. Entstehende Mehrkosten kompensieren wir gegenüber der Gemeinde mit der Rendite weiterer Einsparmaßnahmen wie Umrüstung der Beleuchtung, Ausschalter und Bewegungsmelder sowie Pumpenwechsel.
Folgende Ziele möchten wir mit unserem Projekt erreichen:
Machtlos? Nein! Wir können Motor sein: Die jüngeren Schüler*innen etwa als Energiemanager*innen, die älteren bei der Konzeptentwicklung, alle zusammen bei Aktionen zur Finanzierung und Realisierung. Wir können sowohl Handlungsmuster sowie Geldströme umlenken! Einsparung und CO2-neutrale Erzeugung von Strom sind Stellschrauben für unsere Vision: Die Null-Emissionsschule! Die Schüler*innen werden so zum Vorbild für Eltern. Und können gleichzeitig auch die Gemeinde zum Stromwechsel bewegen und das Heizen mit Holz propagieren – ein Gutachten zeigte schon vor sieben Jahren die Rendite auf!
Um unsere Ziele zu erreichen, gehen wir folgende Wege:
Wir zeigen großen Fleiß bei der Recherche, Zielsetzung, Planung, Veröffentlichung, bei Finanzierungsaktionen, Eigenleistung und bei der Realisierung. Wir beziehen alle Schüler mit ein und erreichen so eine hohe Akzeptanz und Bewusstseinsbildung für ökologische Themen. Die Erträge werden reinvestiert, so entsteht ein sich dynamisch steigernder Prozess. Die Verhandlungen mit der Gemeinde zum Projektstein Stromwechsel und Holzheizung werden derzeit geführt. Parallel dazu gibt es Infoveranstaltungen, Energiestationen zum Begreifen, mit einer Baumpflanzaktion sollen alle 2.000 Schüler mit dem Klimaschutz verbunden werden.
Der bisherige zeitliche und finanzielle Aufwand ist:
Durch viele Finanzierungsaktionen, Eigenleistungen bei der Realisierung und Infoaktionen ist die zeitliche Inanspruchnahme projektbezogen hoch (auch in den Ferien und an Samstagen). Darüber hinaus: Zweiwöchige Treffen im Plenum, zweimonatlich mit den Energiemanagern, jährlich mit den Aktionären.
Mit unserem Projekt haben wir folgendes erreicht:
Wir finanzierten (durch Fensterputzaktionen, Solarläufe, Solaranleihen) und errichteten eine 16kWp PV und Solarthermie-Anlage, reduzierten unseren Energieverbrauch um 16 Prozent und vermeiden damit 81 Tonnen CO2. Unseren jährlicher Ertrag von 22.500 Euro investieren wir ins Klima, Contracting mit Gemeinde. So treten wir den Beweis an: Ökologische Investitionen sind ökonomisch vernünftig. Wir erleben eigene Handlungsoptionen und Verantwortung in der Schule. Schulen sind Energiemanager zur Verbreitung von Kompetenz. Auch die Öffentlichkeit beziehen wir durch die regelmäßig erscheinende „Solarinfo“ mit ein. Hinzu kommen Zeitungsberichte und Veranstaltungen.
Und so geht's weiter:
Die Dynamik unseres Projekts muss fortgesetzt werden. Einsparung und CO2-neutrale Erzeugung, Ökologie und Ökonomie gehören zusammen. So helfen wir dem Klima. Wir wollen den Energieverbrauch der Schule weiter verringern, auf der Basis eines Energiegutachtens weitere Energieeinsparungen initiieren, Mitmachaktionen bei Elternhäusern zum Stromwechsel und Einsparungen forcieren und Maßnahmen zur CO2-Kompensation publizieren. Im Herbst wollen wir ein großes Solarfest mit Mitmachstationen feiern. Wichtig für unsere Zukunft: Wir müssen nachfolgende Schüler*innen immer wieder in die Projekten einbinden.