Preisträger 2012
Hessen: Pestalozzischule
Pestalozzischule Lampertheim
Hallo, wir Grundschüler*innen aus Lampertheim sind 6 bis 11 Jahre alt und bearbeiten alle Themen rund ums Energiesparen schon seit Jahren. Der Klimaschutz ist bei uns fest im Schulprogramm verankert.
Das ist unsere Projektidee:
Klimaschutz und Energiesparen liegen bei uns nicht bei einem einzelnen Projekt, sondern sind in einer Gesamtkonzeption des Bereichs verankert: „Klimaschutz – der wertschätzende Umgang miteinander und mit dem, was uns umgibt! Giraffendetektive auf der Spur!”
Das ist ein Gesamtkonzept, das in den vergangenen 5 Jahren immer weiter entwickelt wurde und kontinuierlich angewendet wird. Diese Dauerhaftigkeit ist sehr wichtig, denn an einer Grundschule wechselt die Schüler- und Elternschaft alle vier Jahre fast komplett.
Diese Orientierung am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in Verbindung mit der Giraffensprache, der Sprache des Herzens, macht unser Schulprofil aus. Damit will unsere Schule die Erziehung im Bereich des Energiesparens dazu nutzen, die Handlungs- und Mitwirkungskompetenzen der Schüler zu fördern.
Um unsere Ziele zu erreichen, gehen wir folgende Wege:
- Das Energieteam „Die Giraffendetektive“
- einen Kinderrat als Multiplikator aller Maßnahmen
- ein ökologisches Kauflädchen (Umweltmaterialien und regionale Produkte)
- den Toilettenwettbewerb
- die zentrale Heizungssteuerung: 20 Grad im Klassenzimmer sind genug
- Monitoring der Lux-Zahlen in den Klassen
- technische Maßnahmen wie zum Beispiel automatisches Abschalten von Lichtreihen
- den Schulgarten, Nutzung von Regenwasser, einen Naturlehrpfad
- konsequente Mülltrennung mit einem ständigen Müllwettbewerb
- Forscherwerkstatt im Regelunterricht und zwei Forscher-AGs
- einen Videoclip zum Klimaschutz an der Schule
- die Teilnahme an den „Grünen Meilen“ in Lampertheim
- und die Mitwirkung an vielen weiteren schulübergreifenden Projekten.
Mit unserem Projekt haben wir folgendes erreicht:
Wichtig ist, dass unser Beitrag zum Klimaschutz unsere Schule durchdrungen hat und in acht Bereichen wiederzufinden ist: Heizung, Wasser, Strom, Kauflädchen, Müll, Grüne Meilen, Außengelände und Schülerteams. Davon gibt es mittlerweile auch eine tabellarische Darstellung. Dadurch, dass wir an zahlreichen Programmen und Projekten teilnehmen, haben wir uns so ein großes Netzwerk mit anderen Schulen und Organisationen aufgebaut, die sich auch für den Klimaschutz engagieren.
Bedeutend als Ergebnis ist sicher die Ausweitung und Vernetzung zu den „Grünen Meilen“ innerhalb von Lampertheim. Dies ist nach Meinung aller Beteiligten auch dem hartnäckigen Werben und dem Einsatz der Pestalozzischule zuzuschreiben. Von der Teilnahme von 5 Bildungseinrichtungen im Jahr 2009 zu 15 Bildungseinrichtungen im Jahr 2011, mit der Teilnahme von Vereinen, der vhs, Stadtverwaltung, Einzelpersonen und einem persönlichen Aufruf des Bürgermeisters vollzog sich eine rasante Entwicklung.
Der bisherige zeitliche und finanzielle Aufwand ist:
Die besondere Herausforderung lag nicht in der Planung, Entwicklung und Umsetzung der Projekte in der Schulgemeinde. Viel schwieriger war es im Vorlauf zu den „Grünen Meilen“ ab 2009 zu erreichen, dass außerhalb unserer Schule weitere Bildungseinrichtungen mitmachten. Die Überzeugungsarbeit brauchte ihre Zeit und Entwicklung, aber auch das haben wir geschafft. Unsere Kosten decken wir aus den Preisgeldern, die wir ab und zu bekommen. Damit können wir zum Beispiel Wassersparperlatoren oder Steckerleisten u. Ä. kaufen, Logos entwickeln und T-Shirts oder Plakate drucken. Wir kaufen auch Infomaterial und Videos. Die meisten Fortbildungen werden über unser Netzwerk der Forscherwerkstätten finanziert.
Besonders kreativ an unserem Projekt ist:
Besonders an unserem Projekt ist, dass sich all unsere Aktivitäten zum Energiesparen, zum Klimaschutz, zur Bildung zur Nachhaltigkeit durch die ganze Schule ziehen und immanenter Inhalt im Schulleben und -unterricht sind. Ebenfalls sehen wir die Ausweitung unserer Aktivitäten und unserer Überzeugung auf unser überregionales und lokales Netzwerk als etwas Besonderes an. Nicht zuletzt empfinden wir die Verknüpfung der Bildung für Nachhaltigkeit mit der Sprache der Herzen – der Giraffensprache und den so entstandenen Giraffendetektiven als etwas Besonderes. Ein Vater gestaltete uns dazu ein passendes Logo. Auch unser selbst erstellter Videoclip ist ein kreativer Beitrag.
Die Aufmerksamkeit für unser Projekt erreichen wir folgendermaßen:
- Berichte in der lokalen Presse
- unsere Teilnahme an vielen öffentlichen Aktionen und Dokumentationen durch unsere Partner
- in der Schule: Forschertage, Infowände, unsere eigene Homepage
- die Preise, die wir errungen haben, werden vor der ganzen Schulgemeinde und vor Elterngremien präsentiert.
Und so geht's weiter:
Unser Engagement wird auch in Zukunft genauso fortgesetzt. Das heißt: all unser Einsatz in den sechs Bereichen bleibt weiterhin Programm und wird nachhaltig in den Schulalltag integriert. So sehen wir allein die konstante Erhaltung dieses Engagements schon als wichtige Fortsetzung.
Neu geplant ist eine Umweltrallye für Eltern, die neu an unsere Schule kommen. Abgehende Viertklässler begrüßen die Eltern der neuen Erstklässler mit einer Umweltrallye, um ihnen die Schwerpunkte der Schule nahe zu bringen. So versuchen wir schon im ersten Schuljahr auf das Umweltverhalten einzuwirken. Für die Schüler der Schulgemeinde entwickelt der Kinderrat zurzeit ein Quiz zu den sechs Arbeitsbereichen der Schule zum Klimaschutz.
Gerade werden zwei neue Unterrichtseinheiten für die inhaltliche Arbeit im Regelunterricht entwickelt und ausprobiert. 1. Meine Zukunft im Haus „Erde“ (Klimaschutz beim Bauen, Wärmedämmung) 2. Naworo – Nachwachsende Rohstoffe. Solche Einheiten werden nach der Erprobung evaluiert und können im Schulcurriculum für das Fach Sachunterricht festgeschrieben werden!