Preisträger 2012
Schleswig-Holstein: RGS Mildstedt
RGS Mildstedt
Hallo, wir von der RGS Mildstedt sind zwischen 8 und 16 Jahren alt. Unsere Schülerfirma COX&CO ist ein ganz normales Unterrichtsfach – alle Schüler arbeiten mit daran, aus den Äpfeln unserer Streuobstwiese ganz professionell Apfelsaft zu produzieren. Wir arbeiten fest daran, die Produktion klimaneutral zu gestalten und können so Vorbild für andere Unternehmen sein.
Das ist unser Projekt und so setzen wir es um:
Vor 15 Jahren sammelten wir regionale Obstsorten und richteten hierfür eine 1,5 ha große Streuobstwiese ein. Um die Früchte sinnvoll zu verwerten, haben wir vor drei Jahren – damals mit einfachsten Geräten – begonnen, Saft zu produzieren und zu vermarkten. Die Resonanz war sehr positiv, so dass wir im Schuljahr 2009/10 die Schülerfirma COX&CO gründeten, in der wir durch die Praxis viel über Umweltschutz und Nachhaltigkeit lernen.
COX&CO ist jetzt ein ganz normales Schulfach in unserem Stundenplan und so ein fester Bestandteil unserer Schule.Wir produzieren mittlerweile in eigenen Räumen auf höchstem technischem Niveau und unter strengen Hygienevorschriften über 4.000 Liter Apfelsaft pro Jahr. In der Firma steht Ressourceneffizienz neben der Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt. Der sparsame Umgang mit Boden, Wasser und Energie ist genauso wichtig wie die Erhaltung von Lebensräumen mit deren Biodiversität und der Förderung von Sozialverträglichkeit. Hier kannst Du Dir unsere Website ansehen: coxundco.
Bis zum Jahr 2015 werden wir den Status KLIMANEUTRAL erreichen.
Mit unserem Projekt haben wir schon erreicht:
Bereits nach dem ersten Produktionsjahr konnten wir durch Verhaltensänderungen und durch den Einsatz modernster Maschinen den Energieverbrauch um über 50 Prozent senken. Der Vertrieb des Saftes erfolgt auf lokaler Ebene (Wege unter 1 km). Wir konnten ein eigenes Mehrweg-Glasflaschen-Pfandsystems und eine Waschstraße mit geschlossenem Kreislauf aufbauen. Wir verwerten den Apfel zu 100 Prozent (Saft + Tierkekse). Ein eigenes Umweltaudit ermöglicht uns die Überprüfung unserer Ziele.
Obwohl wir regional wirtschaften, konnten wir ein großes Netzwerk aufbauen, das stetig wächst. Und wir arbeiten schon hart daran, bis zum Jahr 2015 den Status KLIMANEUTRAL zu erreichen.
Der bisherige zeitliche und finanzielle Aufwand ist:
Die Kosten für die Umsetzung werden beglichen durch die Gemeinde, Sponsorengelder, die BINGO-Lotterie und Verkaufserlöse. In drei Jahren werden wir schwarze Zahlen schreiben.
Besonders kreativ an unserem Projekt ist:
COX&CO ist nicht nur ein Planspiel, sondern wird von uns Schülern getragen. Alle arbeiten fast unter realen Bedingungen, nur mit dem Unterschied, dass die Firma keinem existenziellen Druck unterliegt. Trotzdem wollen wir natürlich auch wirtschaftliche Gewinne erzielen. Dabei sind wobei ökologische Prinzipien sowie das hohe Ziel der Klimaneutralität keine Hindernisse, sondern helfen uns darüber nachzudenken, wie man CO2-Vermeidung durch Ressourceneffizienz erreichen kann. Auf diese Weise gehen wir anderen Unternehmen mit gutem Beispiel voran.
Die Aufmerksamkeit für unser Projekt erreichen wir folgendermaßen:
Unsere Außendarstellung ist sehr vielseitig: Wir haben verschiedene Webseiten im Internet und treten auf der Energiemesse in Husum auf. Es gibt regelmäßig Artikel in den Lokalnachrichten. Jedes Jahr gibt es mehrere Modulangebote in der Lehreraus- und Fortbildung.
Wir kooperieren mit benachbarten Schulen und Behinderteneinrichtungen und organisieren eigene Veranstaltungen und Umweltmessen. Außerdem gibt es eine Patenschaft mit „Let me be a child“ aus Äthiopien!
Und so geht's weiter:
Neben dem Saft werden wir Fruchttee und aus dem Rückstand (Trester) Futterkekse für Tiere herstellen. Die dafür erforderliche Energie stammt aus der Solarthermie, die wir bis zum Sommer installiert haben werden. Sie deckt etwa 85 Prozent unseres Bedarfs ab. Neben dem Produktionsraum bauen wir in Kooperation mit der Berufsschule eine Lagerstätte aus Lehm, Glasflaschen und Holz. Auf dem 120 m² großen Dach möchten wir eine Photovoltaikanlage errichten, so dass wir fast klimaneutral arbeiten.
Bis zum Jahre 2015 erreichen wir den Status: KLIMANEUTRAL.